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GGL auf dem Deutschen Glücksspielkongress 2025: Datenqualität geht vor Schnelligkeit – Stabile Grundlage für legalen Markt und Spielerschutz

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Anlässlich des Online-Gaming Summit Europe 2025, einem Ableger des Deutschen Glücksspielkongresses hat GGL-Vorstand Ronald Benter am 9. Dezember den aktuellen Stand der Datenaufbereitung und -nutzung der Behörde erläutert. Ziel war es, Transparenz zu schaffen und Missverständnissen entgegenzuwirken.

Neue Dateninfrastruktur im Aufbau
Die GGL ist eine junge Behörde. Innerhalb von nur zwei Jahren haben wir Systeme aufgebaut, die in dieser Form in Deutschland – und vielleicht auch international – einzigartig sind“, erklärte Benter. Die technischen Systeme funktionieren, befinden sich aber in einem typischen Reifeprozess: Bei großen, föderal eingebundenen Datensystemen stehen in den ersten Jahren Stabilisierung, Validierung und Harmonisierung im Vordergrund, bevor die Daten vollständig für Analysen genutzt werden können.

Dass noch nicht alle Daten vollständig validiert sind, ist kein Zeichen von Mangel, sondern der normale Ablauf bei neuen, umfangreichen regulatorischen Datensystemen“, so der Vorstand weiter. Noch liege keine fehlerfreie Übermittlung aller Daten auf den Safe-Servern vor. Die GGL begleite die Industrie dabei, fehlerfreie Datenlieferungen sicherzustellen. Daher können die Daten für die Evaluierung aktuell noch nicht genutzt werden.

Sorgfalt vor Schnelligkeit
Es geht nicht darum, möglichst schnell irgendwelche Daten zu veröffentlichen. Es geht darum, sie verlässlich zu machen“, betonte Benter. Unsaubere Daten könnten zu Missverständnissen, falschen Trends oder politischen Fehlentscheidungen führen. Deshalb sei der Anspruch der GGL klar:

  • Qualität vor Geschwindigkeit
  • Vergleichbarkeit über die Zeit
  • Transparenz auf Basis verlässlicher Grundlagen

Für die legale Glücksspielindustrie bedeutet dies: Eine verlässliche Datenbasis ermöglicht langfristige Planungssicherheit, belastbare Marktanalysen und eine solide Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags.

Enge Zusammenarbeit mit Ländern und Wissenschaft
Die GGL handelt im Auftrag aller 16 Länder. Vollzug und Aufsicht erfolgen zentral, aber Entscheidungen werden immer in enger Abstimmung mit den Ländern getroffen. Dieser intensive Austausch sei zeitaufwendig und anspruchsvoll, garantiere jedoch eine Regulierung mit breiter föderaler Legitimation. Gleichzeitig arbeitet die GGL auch am Austausch mit der Wissenschaft zur Datenmethodik.

Aktueller Stand des Marktes
Trotz des laufenden Reifeprozesses der Dateninfrastruktur zeigt sich der legale Glücksspielmarkt in Deutschland stabil:

  • Die technischen Aufsichtssysteme funktionieren.
  • Die GGL erkennt Verstöße frühzeitig und kann eingreifen.
  • Die Zusammenarbeit zwischen Ländern, Wissenschaft und Industrie ist konstruktiv und offen.
  • Der legale Markt ist stabil, ein Indikator dafür, dass Kanalisierung wirkt und der Markt nicht einbricht.
  • Mehr als drei Viertel des Online-Glücksspiels in Deutschland finden inzwischen in einem regulierten, beaufsichtigten Markt statt.
  • Illegale Angebote und Werbung zeigen erste Rückgänge, unter anderem durch Einschränkungen bei Google- und Meta-Ads.

Es gibt derzeit keine belastbaren Hinweise, dass sich die Regulierung nicht bewährt hätte“, so Benter. Der Markt befinde sich weiterhin in der Konsolidierungsphase, und Spielerschutzmaßnahmen wirkten stabil.

Blick auf die Evaluierung 2026
Die GGL startet die Evaluierungsphase des Glücksspielstaatsvertrags 2021, welche wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit von Spielerschutzmaßnahmen, Werbung sowie Kanalisierung und Schwarzmarkt umfasst. Die Ergebnisse sollen fundierte Grundlage für politische Entscheidungen, Regulierung und Marktanalysen liefern.
Wir alle sollten auf Grundlage von Daten entscheiden – nicht aufgrund von selektiven Wahrnehmungen, Einzelinteressen oder kurzfristigen Emotionen“, betonte der Vorstand. Erst wenn die Daten fundiert und valide seien, werde die GGL Ergebnisse veröffentlichen.

Ausblick
Ab 2027 sollen die Auswertungen stärker auf Daten aus den Safe-Servern zurückgreifen, um eine präzise, objektive und datengetriebene Evaluierung zu ermöglichen. Ziel ist ein modernes Regulierungssystem, das konsequent Spielerschutz umsetzt und zugleich einen starken legalen Markt ermöglicht.
Die GGL ist gekommen, um dauerhaft eine starke und verlässliche Regulierungsbehörde für den Online-Glücksspielmarkt zu sein. Wir wissen, dass der gemeinsame Weg manchmal herausfordernd ist. Aber er ist notwendig, und er ist richtig“, schloss Benter.